Neurodermitis
Neurodermitis – was ist das?
Die Neurodermitis (auch atopische Dermatitis oder atopisches Ekzem genannt) ist eine häufige Erkrankung im Kindesalter. Ca. 12-15 % der Kinder in Deutschland entwickeln eine Neurodermitis. Zentrale Elemente der Erkrankung sind eine gestörte Hautbarriere sowie eine ausgeprägte Hauttrockenheit. Die Neurodermitis ist eine chronische, nicht ansteckende Hauterkrankung, die sich in immer wiederkehrenden Schüben äußert. Sie geht in der Regel mit starkem Juckreiz, trockener Haut und Ekzemen in unterschiedlicher Ausprägung einher.
Die Neurodermitis zählt zu den atopischen Krankheiten. Neurodermitiker haben häufig ein erhöhtes Risiko, an Asthma, Heuschnupfen und anderen Allergien zu erkranken.
Symptome der Neurodermitis
- Trockene, schuppige Haut
- Starker Juckreiz
- Ekzeme, mitunter entzündet und/oder nässend
- Flächenhafte Verdickung & Vergröberung der Haut
Ursachen und Auslöser der Neurodermitis
Ursachen und Auslöser der Erkrankung müssen deutlich voneinander unterschieden werden. Die Ursachen für eine Neurodermitis Erkrankung sind sehr komplex und noch immer nicht vollständig erforscht. Unter anderem spielen genetische Faktoren, das heißt erblich bedingte Voraussetzungen, bei der Entstehung der Neurodermitis eine wichtige Rolle.
Die Rate des Auftretens einer Neurodermitis bei Geburt liegt zur Zeit in Deutschland bei 12-15 %, wobei die genetische Veranlagung als Hauptursache gesehen wird. So steigt das Risiko eine Neurodermitis zu entwickeln an, wenn in der Familie bereits jemand an Neurodermitis, Asthma oder Heuschnupfen erkrankt ist.
Als Auslöser für die Erkrankung selbst sowie die immer wiederkehrenden Schübe kommen ebenfalls eine Vielzahl Faktoren in Frage, unter anderem können Pollen, Hausstaubmilben, Nahrungsmittel und Textilien mögliche Auslöser sein. Bei Säuglingen und Kleinkindern können auch Infekte einen Neurodermitis-Schub auslösen bzw. diesen verschlechtern.
Auch Stress beim Kind und/oder den Bezugspersonen sollten als Auslöser erkannt und reduziert werden.
Das Hauptproblem der Neurodermitis, vermuten die Wissenschaftler heutzutage, liegt in einer gestörten Hautbarriere. Man kann sich die gestörte Hautbarriere wie eine Backsteinmauer vorstellen bei der der Mörtel löchrig ist bzw. fehlt. In der Natur sind dies bestimmte Fette und Eiweißbestandteile, die ungenügend vorhanden sind. Die Hautbarriere schützt den Körper normalerweise vor dem Endringen von Bakterien, Viren und Allergenen sowie dem Verlust von Feuchtigkeit. Bei Neurodermitikern können über die „löchrige“ Hautbarriere unter Umständen bestimmte Allergene (z. B. Nahrungsmittel, Pollen, Hausstaubmilben) in den Körper eindringen und z. B. Juckreiz auslösen. Außerdem geht über die „Lücken“ in der Hautbarriere vermehrt Feuchtigkeit verloren, was dazu führt, dass die Haut zunehmend trockener wird.

Behandlung von Neurodermitis
Verläufe, Schweregrade und Ausprägung der Neurodermitis sind individuell ganz verschieden. Auch reagiert jeder Mensch auf potentiell schubauslösende Reize unterschiedlich stark. Was bei dem einen einen Neurodermitisschub auslöst, kann von einem anderen problemlos vertragen werden. Eine allgemeingültige Empfehlung kann es daher nicht geben; vielmehr muss die Behandlungsstrategie individuell angepasst werden. Allen Therapieansätzen gemein ist jedoch die konsequente Basispflege der Haut sowie die Vermeidung der individuellen schubauslösenden Reize. Außerdem kann sich ein gutes Stressmanagement bzw. Entspannungstechniken positiv auf das Hautbild auswirken.
Betroffene Hautareale variieren altersabhängig
Die Haut von Neurodermitikern neigt generell zu Trockenheit. An welchen Körperstellen Ekzeme auftreten variiert altersabhängig. Bei Säuglingen sind meist Gesicht, Kopfhaut und die Streckseiten der Gliedmaßen betroffen. Bei Kindern treten die typischen Ekzeme eher an den Beugeseiten der Arme und Beine (man spricht auch vom Beugeekzem) sowie an den Hand- und Fußgelenken auf. Jugendliche und Erwachsene sind in der Regel von Ekzemen im Gesicht (speziell den Augenlidern) und an den Händen betroffen.

Basispflege neurodermitischer Haut
Wichtige Grundlage der Neurodermitisbehandlung ist die tägliche Hautpflege. Im akuten Schub ist sie therapiebegleitend wichtige Säule zur Verbesserung der Hautsituation. Ziel ist es, den Teufelskreis aus Juckreiz und sich kratzen müssen, daraus resultierenden Hautschädigungen und Verlust der Barrierefunktion, zu durchbrechen und so dem Eindringen von Allergenen und Irritantien, die erneuten Juckreiz hervorrufen, entgegenzuwirken. Im schubfreien Intervall dient die tägliche Hautpflege der Versorgung mit Feuchtigkeit und Lipiden. Die Geschmeidigkeit und Elastizität der Haut soll so erhöht werden und die schubfreie Zeit möglichst verlängert werden.

Geeignete medizinische Hautpflegeprodukte
Die Allpresan Derma med Repair Schaum-Creme ATOPIX INTENSIVPFLEGE ist speziell auf die Bedürfnisse atopischer Haut abgestimmt. Hautverwandte Lipide schließen die Lücken in der Lipidmatrix der Hautbarriere. Zudem wird die hauteigene Regeneration gefördert. Die innovative Schaum-Creme Technologie ermöglicht ein angenehm reizfreies Auftragen auf die Haut und ein schnelles Einziehen in die Haut. Ganz ohne lästigen Fettfilm.
Durch die Verbindung der hohen, nachgewiesenen Pflegewirkung mit einer angenehm reizfreien Anwendung und dem sehr schnellen Einziehen der Schaum-Creme in die Haut wird die so wichtige Bereitschaft zur täglichen Hautpflege gesteigert und die gute Wirksamkeit aufgrund der regelmäßigen Anwendung weiter erhöht.
Kinderhaut hat spezielle Anforderungen.
Kinder sind häufiger betroffen als Erwachsene
Während nur etwa 4 % der Erwachsenen in Deutschland an Neurodermitis erkrankt sind, liegt die Häufigkeit, an Neurodermitis zu erkranken, bei Kindern in Deutschland zurzeit zwischen 12 und 15 %. Die Neurodermitis beginnt meist im Säuglings- und Kindesalter. Bei 50 % der Betroffenen treten erste Symptome im ersten Lebensjahr auf. Erstes Anzeichen kann der sogenannte Milchschorf sein, der bei Säuglingen am Kopf auftritt und eine weißlich-gelbe Schuppenkruste bildet, die an verbrannte Milch erinnert. Doch nicht jeder Säugling mit Milchschorf entwickelt tatsächlich eine Neurodermitis. Nicht zu verwechseln ist der Milchschorf mit dem talgigen, gelblichen Kopfgneis, der bei Säuglingen häufig auftritt und von alleine wieder verschwindet.

Kinderhaut richtig pflegen
Kinderhaut ist dünner als die Haut von Erwachsenen. Außerdem tragen eine noch verminderte Talg- und Schweißdrüsenfunktion zu einer verstärkten Neigung zu Hauttrockenheit bei. An Hautpflegeprodukte für Kinder werden besondere Anforderungen gestellt. Auf Duft-, Farb- und Konservierungsstoffe sollte verzichtet werden. Auch Urea sollte bei Kleinkindern unter 4 Jahre nicht verwendet werden.
Bei Neurodermitis ist die zweimal tägliche Hautpflege, die sogenannten Basispflege, wichtiger Bestandteil der Neurodermitistherapie. Diese sollte auch über die Zeit eines akuten Schubes hinausgehen, um so die schubfreie Zeit zu verlängern. Eine große Herausforderung in der Basispflege der Neurodermitis ist es, die Kinder (und Eltern) für die tägliche Hautpflege zu begeistern. Ein angenehm sanftes Auftragen auf die Haut, schnelles Einziehen in die Haut und kein auf der Haut zurückbleibender Fettfilm sind gute Voraussetzungen, das tägliche Eincremen zu einem Ritual werden zu lassen, das Spaß macht. Dabei sollte nicht vergessen werden, auch Hautbereiche einzucremen, die scheinbar „normal“ aussehen. Auch dort ist der beschriebene Barrieredefekt vorhanden.

Ist Neurodermitis durch präventives Eincremen von Säuglingen vermeidbar?
Neugeborene, bei denen mindestens ein Elternteil an Neurodermitis, Heuschnupfen oder einer anderen atopischen Erkrankung leidet, gelten als besonders gefährdet, an Neurodermitis zu erkranken. Es gibt Hinweise darauf, dass bei Kindern, die besonders gefährdet sind, eine Neurodermitis zu entwickeln, das tägliche Eincremen von Geburt an, die Entstehung von Ekzemen verhindern oder zumindest verzögern kann. Weitere Untersuchungen sind nötig, um hier eine gesicherte Aussage treffen zu können.